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Ein gesunder Boden (reich an Mineralien, Arthropoden und lebenden Organismen) bedeutet gesunde Menschen.Der Boden steht am unteren Ende der Nahrungskette und ist doch der Grundstein des Lebens auf der Erde.
Das Problem
Der Erdboden wird hauptsächlich durch folgende Faktoren verunreinigt: Entsorgung von chemischen Abfällen, ob versehentlich oder absichtlich – z. B. durch illegale Entsorgung; Aussickern durch undichte Stellen bei Lagerung oder Transport. Gießerei und andere Herstellungsprozesse können zur Verbreitung von Schadstoffen führen. Weitere Verschmutzungen werden verursacht durch Bergbau-, Bau-, Transport- und landwirtschaftliche Tätigkeiten. Letztere beinhalten die Verbreitung von Herbiziden, Pestiziden und/ oder Insektiziden und Düngemitteln, sowie die Lagerung von Abfällen auf Deponien.
Schon gewusst?
Fast alle Antibiotika, die wir zur Bekämpfung von Infektionen einnehmen, stammen aus dem Boden.
In einer Handvoll Boden gibt es mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde.
Es dauert 500 Jahre, bis zwei Zentimeter Mutterboden, die produktivste Schicht des Bodens, entstanden ist.
Durch die Speicherung von bis zu 9200 Tonnen Wasser pro Hektar wird das Überschwemmungsrisiko erheblich verringert. Insgesamt sind das etwa 0,01 % des gesamten Wassers der Erde. 50 % sind Luft und Wasser, die anderen 50 % sind zerbrochenes Gestein und verrottende Pflanzen und Tiere.
Eine Zigarettenkippe kann 100 l Erde verunreinigen.
ÜBERBEVÖLKERUNG
KLIMAWANDEL
BODENABBAU
BODENKONTAMINATION
DESERTIFIKATION
DEFORESTATION
ÜBERBEVÖLKERUNG Die Natur lebt von der Artenvielfalt. Die Dominanz einer Art in einem Ökosystem kann zu einem großen Ungleichgewicht führen. Sie kann zum Verlust einheimischer Pflanzenarten führen, die Fruchtbarkeit des Bodens verringern oder sogar die Ernte zerstören und durch Erosion wertvollen Mutterboden abtragen. In Städten kommt hinzu, dass der Boden kein Wasser aufnehmen kann.
KLIMAWANDEL Industrie und Landwirtschaft setzen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid frei. All dies sowie Bodenbearbeitungspraktiken, Monokulturen und übermäßiges Viehwachstum verändern die Bodenbedeckung der Erde, wodurch sich ihre Fähigkeit, Wärme und Licht zu absorbieren oder zu reflektieren, verändert und somit zum Strahlungsantrieb beiträgt.
BODENABBAUDie moderne industrielle Landwirtschaft/Monokultur basiert darauf, dass jedes Jahr eine einzige Kultur angebaut wird, bis der Boden
versalzen und unbrauchbar wird. Noch schlimmer ist, dass der durch diese Art der Landwirtschaft degradierte Boden schnell
seinen Kohlenstoffgehalt in die Luft abgibt und so zur globalen Erwärmung beiträgt.
VERSCHMUTZUNG/BODENKONTAMINATION wird in der Regel durch industrielle Aktivitäten, Chemikalien in der Landwirtschaft, unsachgemäße Abfallbeseitigung und Kriegsmittel verursacht. Die am häufigsten vorkommenden Chemikalien sind Erdölkohlenwasserstoffe, polynukleare aromatische Kohlenwasserstoffe (wie Naphthalin und Benzo(a)pyren), Lösungsmittel, Pestizide, Blei und andere Schwermetalle. Durch Düngung und Pestizideinsatz werden auch Ammoniak, Nitrat und Phosphor freigesetzt, die die Bodenqualität beeinträchtigen.
DESERTIFIKATION beeinträchtigt den Mutterboden, die Grundwasserreserven, den Oberflächenabfluss sowie die Populationen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Wasserknappheit in Trockengebieten schränkt die Produktion von Holz, Feldfrüchten, Futtermitteln und anderen Leistungen ein, die Ökosysteme für unsere Gemeinschaft erbringen.
DEFORESTATION Jedes Jahr werden weltweit Millionen Hektar Wald durch Brände zerstört oder geschädigt. Die gleiche Menge geht durch Abholzung und Landwirtschaft zusammen verloren. Die Subsistenzlandwirtschaft ist für 48 % der Entwaldung verantwortlich, die kommerzielle Landwirtschaft für 32 %.
Die steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Soja und Palmöl hat Anreize für die Umwandlung von Wäldern in Acker- und Weideland geschaffen. Ist ein Wald erst einmal für die Landwirtschaft verloren, ist er in der Regel für immer verschwunden - zusammen mit vielen der Pflanzen und Tiere, die dort einst lebten.